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Cabernet Franc Merlot Syrah
Falstaff James Suckling Robert Parker Tesdorpf Decanter
2020 2019 2018
Standard Flasche (0,75l) Magnum (1,5l)
Tua Rita

Tua Rita

Vom einstigen Geheimtipp zum Champion. In der „Seria A“ der italienischen Weinwelt sammelt Tua Rita seit Jahren Punkt um Punkt und spielt mit seinem Redigaffi sowie brillanten Supertoskanern längst in einer eigenen Liga.
 

Tua Rita: von zwei auf dreißig Hektar und von Suvereto in die Welt

Mit Tua Rita hatten sich Virgilio Bisti und Rita Tua ihren gemeinsamen Lebenstraum erfüllt. 1984 kaufte das Ehepaar zwei Hektar Rebfläche im südtoskanischen Suvereto und legte damit den Grundstein – oder besser gesagt – den Grundstock ihrer grandiosen Winzerlaufbahn. Seinen Namen verdankt das Weingut der Mitgründerin Rita Tua, die dafür kurzerhand ihren Vor- und Nachnamen vertauschte: „Tua Rita“ – was nichts anderes heißt als „Deine Rita“. So einfach geht das, ist man verleitet zu sagen, aber das wird der Sache nicht gerecht.

In der traditionell von Sangiovese und Trebbiano geprägten Region setzten die mutig entschlossenen Pioniere früh auf Merlot, später kamen mit Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Petit Verdot die klassischen Bordeaux-Rebsorten dazu – und schließlich noch Syrah. Binnen weniger Jahrzehnte vergrößerte sich das Weingut auf inzwischen 30 Hektar Rebfläche, womit auch das Renommee von Tua Rita unaufhörlich wachsen sollte. Im Besonderen macht sich der Legendstatus von Tua Rita heute am Redigaffi fest, einem reinsortigen Merlot mit vielbeschworenen Petrus-Reminiszenzen, wie auch an den Supertoskaner-Cuvées des Hauses.

In den zurückliegenden Jahrzehnten reihten sich Auszeichnung an Auszeichnung und ließen Tua Rita zu einem weltweit respektierten Spitzenweingut Italiens reifen, welches heute 90 Prozent seines Geschäfts jenseits der Landesgrenzen realisiert. Nach dem Tod Virgilios im Jahr 2010 übernahmen seine Tochter Simena und ihr Ehemann Stefano Frascolle die Regie und konnten mit Luca d’Attoma schließlich einen hoch profilierten Önologen gewinnen, unter dessen Einfluss Tua Rita seinen Kultstatus sogar noch weiter ausbauen konnte.

Von Grund auf Boden: Die Heimat von Tua Rita

Die Heimat des Weingutes ist die Maremma, also die südliche Toskana, unweit des Tyrrhenischen Meeres, im kleinen mittelalterlichen Ort Suvereto. Hier besteht für die Tua-Rita-Macher sehr wohl die Möglichkeit, ihre Weine als DOC oder DOCG klassifizieren zu lassen. Mit Rücksicht auf die nicht statthafte Rebsorten-Wahl, kommen die Supertoskaner-Weine von Tua Rita mit den „uva francesi“ als einfache IGT-Weine daher, auch wenn diese Einordnung als Landwein geradezu grotesk erscheinen mag.

Rund um Suvereto wachsen die Reben des Weingutes auf den „colline metallifere", zu deutsch auf „metallhaltigen Hügeln“. Der Name ist in diesen Lagen Programm, denn der Boden zeichnet sich vor allem durch eine Vielzahl an Mikroelementen aus, die den Weinen charakteristische Nuancen von Eisen und einem Hauch Salz schenken. Der Arbeit auf dem Weinberg liegen eine konsequent ökologische Philosophie und der Grundsatz „Hilfe zur Selbsthilfe” zugrunde. Für Tua Rita bedeutet das, den Fokus auf einen kräftigen Boden und eine gesunde Umwelt zu legen, damit so wenig wie möglich in die Natur der Rebe eingegriffen werden muss. Im zur Jahrtausendwende umgestalteten Keller des Weinguts gilt ebenfalls die Devise des kontrollierten Nichtstuns. Alles im Reich des Önologen Luca d’Attoma ist auf die Vinifizierung von Spitzenweinen ausgerichtet und orientiert sich streng an der großartigen Tradition des toskanischen Weinbaus.

Redigaffi, Giusto di Notri, Per Sempre et al – Weinpersönlichkeiten

Die Terroirs der küstennahen Maremma, der Einfluss der Böden und das mediterrane Klima, die Vielzahl der kultivierten Rebsorten und die daraus resultierenden Gestaltungsspielräume für individuelle Cuvées repräsentieren sowohl den durchgängig kreativen Tua-Rita-Stil, als auch den jeweils unverwechselbaren Charakter der einzelnen Weine.

Der schon erwähnte Redigaffi, einst der erste 100 Parker-Punkte-Rotwein Italiens, überwältigt mit gravitätischer Merlot-Vollmundigkeit. Der Per Sempre, ein Syrah mit pfeffrigem Charme, besticht vor allem durch prägnante Mineralität. Der Giusto di Notri zelebriert als klassischer Bordeaux Blend eine Supertoskaner-Stilistik mit raffinierter Frucht und Graphitnoten. Während der „kleine“ Rossi di Notri eine erdverbundene Toskana-Visitenkarte zeigt, in der auch der heimische Sangiovese seinen festen Platz findet. Natürlich dominieren diese großartigen Rotweine die Wahrnehmung von Tua Rita, aber auch Weißweine von erster Güte kommen in Suvereto in die Flasche. Allen voran natürlich Vermentino, der Klassiker der Toskana, aber auch – man staune: Riesling!

Tua Rita: Kreativität als Erfolgsformel

Natürlich sind es die Weine selbst, die zu allererst vom legendär kreativen Geist bei Tua Rita geradezu durchdrungen sind. Aber auch in der Vermarktung geht man in Suvereto ganz eigene und stets fantasievolle Wege. Ein Beispiel: Zum Schutz vor Plagiaten trägt der Redigaffi als Flaggschiff des Hauses seit 2017 einen sogenannten BubbleTag™, einen Aufkleber mit eingeschlossenen Luftbläschen, die zufällig und für jede Flasche individuell angeordnet werden. Scannt man den BubbleTag™ oder den darüber liegenden QR-Code, hat man Zugriff auf Informationen, die sich nur auf eine einzige Flasche beziehen. Und auch die Etiketten von Tua Rita zeigen eine ganz eigene Handschrift: die des toskanischen Künstlers Raffaele De Rosa. Wie die Weine selbst, verbinden sie auf anekdotische Weise Vergangenheit und Gegenwart, Figuration und Genre, Relief und Perspektive, surrealistische Elemente und realistische Präzision – Momentaufnahmen für die Ewigkeit.